Fragen und Antworten rund um das Thema Adipositas
Was ist Adipositas? Wieviele Menschen mit Übergewicht oder Adipositas leben in Deutschland? Diese und andere Fragen haben wir für Sie zusammen gestellt. Ein kurzer Überblick, klicken Sie rein.
Adipositas ist eine „chronische Krankheit mit eingeschränkter Lebensqualität und hohem Morbiditäts- und Mortalitätsrisiko, die eine langfristige Betreuung erfordert“, so die Leitlinie für Prävention und Therapie der Adipositas.
Bei Adipositas handelt es sich um eine über das Normalmaß hinausgehende Vermehrung des Körperfetts. Grundlage für die Unterscheidung zwischen Normalgewicht, Übergewicht und Adipositas stellt der Body Mass Index (BMI) dar.
Der BMI lässt sich leicht bestimmen, indem das Gewicht in kg durch das Quadrat der Körpergröße in m geteilt wird. Bei einer Größe von 1,73 m vereinfacht sich das zu Gewicht/3. Mit 90 kg hat man bei dieser Größe also einen BMI von 30. Bei einem BMI zwischen 18,5 und 25 hat man Normalgewicht. Ab 25 spricht man von Übergewicht, ab 30 von Adipositas.
Über die Hälfte der erwachsenen Bevölkerung Deutschlands ist übergewichtig oder adipös.
Jeder 6. hat einen BMI über 30, also Adipositas. Frauen sind hierbei stärker betroffen als Männer.
Der Anteil von Menschen mit Adipositas ist in den letzten 20 Jahren um gut 40% gestiegen (von 11,5% (1999) auf 16,3% (2017).
Die Zahlen entstammen den Gesundheitsdaten des Mikrozensus des Statistischen Bundesamts. Die Daten werden mittels Telefon-Interviews erhoben. Da Menschen sich bei Selbstauskünften tendenziell größer und schlanker darstellen, ergeben sich bei aufwändigeren Reihen-Untersuchungen, wie sie zum Beispiel das RKI vornimmt, noch deutlich höhere Quoten.
Der BMI ist sehr einfach zu berechnen, da man lediglich die zwei leicht bestimmbare Größen dazu benötigt. Aus diesem Grund eignet sich das Maß sehr gut, um die Entwicklung von ganzen Populationen zu bewerten und miteinander zu vergleichen.
Man kann den BMI auch als ersten Anhaltspunkt für die Einschätzung einzelner betroffener heranziehen. Zur Diagnose einer Adipositaserkrankung sind jedoch weitere Untersuchungen erforderlich. Insbesondere spielt die Körperzusammensetzung, also zum Beispiel die Anteile von Fett- und Muskelmasse, eine Rolle, die beim BMI nicht berücksichtigt wird.
Nicht unbedingt! Es gibt sowohl die gesunden Dicken, als auch die metabolisch kranken Normalgewichtigen. Das sind aber Ausnahmen und das darf aber nicht über die Regel hinwegtäuschen, dass mit steigendem Gewicht das Risiko für eine ganze Reihe von Erkrankungen zunimmt. Bei einem BMI über 40 findet man kaum mehr gesunde Menschen.
Dazu gehören Diabetes, Bluthochdruck, Fettleber, Gelenkerkrankungen und viele mehr. Gerade in jüngerem Alter wird das noch nicht realisiert. Sowohl das Gewicht als auch die Begleiterkrankungen schleichen sich langsam ein und machen sich Anfangs nicht bemerkbar.
Hier kommen im Wesentlichen zwei Faktoren zusammen: Der Körper ist in der Lage, überschüssige Energie in Form von Fett zu speichen. Diese Fähigkeit ist ein evolutionsbiologischer Vorteil und erleubt es, schlechte Zeiten zu überbrücken. Wie vieles andere auch ist die Ausprägung dieser Fähigkeit beim Einzelnen genetisch vorbestimmt. Wer also mit einer fürs Überleben besonders gut optimierten genetischen Ausstattung versehen ist, nimmt unter den heute vorherrschenden Umgebungsbedingungen nahezu unweigerlich zu.